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Titel

Zu einer Zeit, als hier bei uns noch nicht aufgeschrieben wurde und hiesige germanische Völker noch den Naturgöttern huldigten, kam aus dem Süden ein Abgesandter des Bonifazius. Er kam dahin, wo heute Wernigerode steht und wollte den Menschen den neuen Glauben an Gott verkünden und sie von ihren heidnischen Bräuchen abbringen. Aber man Verspottete den frommen Mann und jagte ihn davon. Und nicht nur das, man verfolgte ihn auch noch und bedrohte ihn mit dem Tode, wenn er sich nicht schleunigst davon mache. 

Tief betrübt über das Scheitern seiner Mission, nahm er seinen Wanderstab und ging in den Wald, um über das Gebirge in eine andere Siedlung zu gelangen, wo man sein Anliegen wohlwollender annahm. Drei Tage irrte er im dichten Wald umher und ernährte sich ausschließlich von Beeren und Quellwasser.

Am vierten Tag fühlte er, wie das Fieber in ihm empor kroch. Wo er sich befand wusste er nicht, aber es waren mächtige zerklüftete Felsen, die wohl noch nie eines Menschen Fuß betreten hatte. Da sank er nieder, seine Lippen flüsterten noch schnell ein Gebet und er bat Gott um Hilfe. Dann schwanden seine Sinne!

Wie lange er dort gelegen hatte, wusste er nicht, aber der lange Schlaf hatte ihm neue Kräfte gegeben und ihn wunderbar gestärkt. Doch dann spürte er einen übermächtigen Hunger! Aber wie sollte er ihn stillen? Da vernahm er über sich am Himmel, ein fürchterliches Geschrei und Gezeter, das immer näher kam.

Er hob den Kopf und schaute über die Felsen, wo sich eine Unmenge von Raben um etwas zankten, was einer von ihnen im Schnabel trug. Und da, plötzlich direkt über ihm, fiel es herab, geradezu in seinen Schoß. Es war eine tote Taube. Im wahrsten Sinne des Wortes, war ihm diese Speise vom Himmel gefallen.

Die Raben oben über den Klippen sahen verärgert dem fetten Bissen nach, der ihnen entgangen war. Sie begannen zu Schimpfen und zu Zanken, aber was half es, die Taube war verloren. Da flogen sie von dannen. Der fromme Mönch aber machte sich ein Feuer und briet sich die Taube auf einem kleinen Spieß. Als er die Taube verzehrt hatte, stillte er seinen Durst an einer nahen Quelle, ergriff seinen Wanderstab und machte sich wieder auf die Wanderschaft. Er glaubte, wo Tauben sind, da können die menschlichen Siedlungen auch nicht weit sein. Er sollte Recht behalten, nach einigen Stunden Weg erreichte er Harzburg und wurde von den Leuten dort freundlicher aufgenommen.

Die Klippen aber, wo er auf so wundersame Weise vorm Hungertod gerettet worden war, nannte man fortan die „Rabenklippen“.


gezeichnet von Lisa Berg

 
Sagen, Mythen und Legenden aus dem Harz, Bd. 3
Bernd Sternal (Autor), Lisa Berg (Autor + Zeichnungen)
Sagen, Mythen und Legenden - Band 3Unser dritter Band „Sagen, Mythen und Legenden“ unternimmt, wie seine Vorgänger, eine literarische Reise quer durch die Harzregion. Auch diesmal wird wieder von den Menschen der Region, von geschichtlichen Ereignissen, von der vielschichtigen Landschaft und von unerklärlichen Ereignissen und Begegnungen erzählt. Wir möchten bei der Lektüre Ihre Phantasie noch mehr anregen, denn die ist bei Sagen ein unentbehrliches Instrument. Daher hat die Illustratorin, nach Möglichkeit, die jeweiligen Handlungsorte, seien es Gebäude, Felsformationen o.a. in den Illustrationen noch intensiver bildlich dargestellt. Lassen Sie sich erneut entführen in eine alte, längst vergangene Zeit und freuen Sie sich schon auf den nächsten Band.
Gebundene Ausgabe: 29,90 €
148 Seiten mit 47 farbigen Illustrationen

Taschenbuch: 14,99 €
148 Seiten mit 47 schwarz-weiß Illustrationen

 
 
   

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