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Zu der Zeit, als in Goslar der Bergbau begann erste Früchte zu tragen, sah es in der Stadt recht traurig aus. Durch mehrere Missernten waren überall die Lebensmittel rar und auch sehr teuer, so dass sich die meisten Leute keine Nahrung kaufen konnten. Der allgegenwärtige Mangel und Hunger machte die Leute krank und Seuchen brachen aus, die in fast allen Häusern Opfer forderten. Es war eine schlimme Zeit, denn durch die Krankheiten und Seuchen begannen auch die Bergwerke zu verfallen. Da, wo noch vor nicht langer Zeit unermessliche Schätze aus dem Dunkel ans Tageslicht geholt wurden, lag nun alles tot und öde. 

Die Leute in Goslar fanden auch keine Kraft und keinen Mut, als die Seuchen ihre Opfer gefordert hatten. Der Wille zum und die Freude am Leben kamen nur sehr langsam zurück und so dachte auch keiner daran, den Bergbau wieder aufzunehmen. Da kam eines Tages der kaiserliche Tross nach Goslar. Unter den vielen Leuten des Hofstaates befand sich auch ein hünenhafter Ritter der über zweieinhalb Meter maß und solche Kräfte besaß, dass sich niemand mit ihm anlegen mochte.

Den Hünen, der Gundel Karl hieß, jammerten die verfallenen Schächte. Da er ein Neffe von Ritter Ramm war, der einst den Goslarer Bergbau begründet hatte, war ihm die Erzgewinnung wohl vertraut. Er holte sich vom Kaiser die Erlaubnis zum Bergbau und seine Freigabe und ging schaffensfreudig ans Werk. Schon bald hatte Gundel Karl die Bergwerke wieder zum Laufen gebracht und wie zuvor hallte wieder ein fröhliches „Glück auf“ durchs Tal.

Da wollte Gundel Karls Gemahlin Gosa, die noch am Königshof lebte, das trefflich gediehene Werk ihres Gatten sehen. Gosa aber war guter Hoffnung und es fiel ihr schwer, im steilen Goslarer Revier. Als sie an einem silberklaren Bergquell rasteten, setzten die Wehen ein und Gosa gebar an der Quelle zwei niedliche,dunkeläugige Knaben. Aber sie war so geschwächt, dass sie bald darauf in den Armen ihres, zu Tode traurigen Gatten, verschied. Das nahm dem bärenstarken Gundel Karl jeden Lebenswillen und er überlebte seine Gattin nur kurze Zeit.

Zur Erinnerung an diese Begebenheit und zur Würdigung von Gundel Karls Arbeiten, ließ man diese Quelle in Stein fassen und mit zwei in Stein gehauenen Kinderköpfchen zieren. Der Quell, der noch heute sein kristallklares Wasser aus dem Berg sprudeln lässt, heißt bis zum heutigen Tag der „Kinderbrunnen“. Weil es in Goslar und Umgebung kaum Störche gibt, die die Kinder bringen können, so sollen sie dort aus diesem Quell kommen.

Aus Dankbarkeit und zum Gedenken setzte man später Gundel Karl und seiner Gosa einen prächtigen Grabstein, der noch heute an der Frankenberger Kirche zu sehen ist.


gezeichnet von Lisa Berg

 
Sagen, Mythen und Legenden aus dem Harz, Bd. 3
Bernd Sternal (Autor), Lisa Berg (Autor + Zeichnungen)
Sagen, Mythen und Legenden - Band 3Unser dritter Band „Sagen, Mythen und Legenden“ unternimmt, wie seine Vorgänger, eine literarische Reise quer durch die Harzregion. Auch diesmal wird wieder von den Menschen der Region, von geschichtlichen Ereignissen, von der vielschichtigen Landschaft und von unerklärlichen Ereignissen und Begegnungen erzählt. Wir möchten bei der Lektüre Ihre Phantasie noch mehr anregen, denn die ist bei Sagen ein unentbehrliches Instrument. Daher hat die Illustratorin, nach Möglichkeit, die jeweiligen Handlungsorte, seien es Gebäude, Felsformationen o.a. in den Illustrationen noch intensiver bildlich dargestellt. Lassen Sie sich erneut entführen in eine alte, längst vergangene Zeit und freuen Sie sich schon auf den nächsten Band.
Gebundene Ausgabe: 29,90 €
148 Seiten mit 47 farbigen Illustrationen

Taschenbuch: 14,99 €
148 Seiten mit 47 schwarz-weiß Illustrationen

 
 
   

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