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Titel

In alter Zeit, als der Harz noch ein Urwald war, kam ein Ritter in das Gebirge um zu jagen. Plötzlich merkte der edle Herr, dass er die Orientierung verloren hatte und sich nicht mehr zurecht fand. Mehrere Tage war er schon im dichten Wald umhergeirrt, ohne einen Weg zu finden. Da kam er endlich an ein schönes, kleines Schloss, das im Tal auf einer großen Wiese lag. Das Schlösschen war rundum von Wasser umgeben und der Weg zu ihm führte über eine Zugbrücke, die jedoch hochgezogen war. Da er Jäger keinen Menschen sah, begann er zu rufen, zu pfeifen und letztendlich in sein Horn zu blasen. Aber keiner ließ sich sehen oder hören, das Haus war wie ausgestorben.

Da denkt sich der Ritter, der hungrig und durstig war: „Du setzt dich jetzt auf die Wiese und wartest. Das Schloss kann ja nicht unbewohnt sein, irgendwann wird schon jemand kommen. Nachdem er Stunden gewartet hatte, wollte er sich aufmachen, um weiter zu ziehen. Da sieht er, wie aus dem Wald ein bildschönes Mädchen kommt und auf die Zugbrücke zugeht.

Grafik von Lisa Berg

Er geht auf die Schöne zu, spricht sie an und erzählt ihr, dass er sich im Harzwald verlaufen habe. Da sagte ihm die Jungfrau, dass sie in dem Schlösschen zu Hause sei und lud den hungrigen fremden ein ihr Gast zu sein. Sie trat auf einen Stein, der abseits des Zugtores auf der Wiese lag und schon senkte sich die Brücke. Dann holte sie einen großen Schlüssel hervor, öffnete das Tor und trat mit dem Ritter ein. Dann führte sie ihn in ein schönes Zimmer mit einem Bett und sagte ihm er solle sich etwas ausruhen, sie wolle inzwischen ein Mahl bereiten. Nach einer Weile rief sie ihren Gast zu Tisch. Den hatte sie selbst gedeckt, mit Braten, Kuchen und vielen anderen Leckerbissen. Sie bat ihren Gast selbst zu zulangen, denn Dienstleute habe sie nicht.

Nach dem reichlichen Mahl saßen die beiden noch zusammen und plauderten mit einander. Der Ritter bedauerte das freundliche, hübsche Mädchen, dass es so allein in diesem großen, schönen Hause wohnen müsse. Oh nein, sagte sie, lange Weile habe sie nie, aber oftmals wünsche sie sich schon etwas Gesellschaft zu haben. Darauf schlug ihr der Rittersmann vor, noch einige Tage zu bleiben, wenn es ihr denn recht sei. „Oh“, sagte das Mädchen, „das wäre mir sehr lieb!“.

Der Ritter blieb einige Tage länger als vorgehabt und die beiden gewöhnten sich sehr aneinander. Da fragte der Ritter, ob sie nicht Lust hätte, seine Frau zu werden. Der Antrag freute das Mädchen sehr und sie antwortete ihm: „Mit Freuden würde ich deine Frau werden! Du musst mir aber versprechen, dass ich jeden Freitag ausgehen kann, ohne dass du fragst was ich dann tue und lasse und dass du mir auch auf keinen Fall folgen wirst!“.

Er verspricht es ihr und beide werden ein Paar. Lange Zeit haben sie zufrieden gelebt, niedliche Kinder bekommen und nichts hat ihrem Glück gefehlt. Da kam ein fremder Ritter des Weges und bat um Unterkunft. Es war gerade Freitag und der Ritter sagte dem Fremden, das er freitags keine Gäste aufnehmen könne, weil seine Frau nicht da sei. Da fragte der Fremde weiter und der Ritter erzählte ihm, dass er seiner Frau verspochen habe, dass sie freitags immer frei habe. Da sagte der Fremde, dass seine Frau wohl keine rechte Hausfrau sei, denn es könne doch nicht mit rechten Dingen zugehen, wenn der Mann nicht wüsste wo seine Frau ist und was sie treibt.

Die Rede des Fremden ließ den Ritter nachdenklich werden und er beschloss seine Frau zu suchen. Nach langem Suchen kam er auch in den Schlosskeller, fand eine geheime Tür und machte sie auf. Und siehe da, hinter der Tür war ein kleiner Teich und darin schwamm seine Frau, halb Fisch halb Mensch. Als sie ihren Mann sah, warf sie ihm noch einen traurigen und ernsten Blick zu und dann war sie verschwunden.

Als er nach langem Suchen wieder aus dem Keller kam, war auch der Fremde fort. Nun merkte der arme Ritter dass er und seine Frau von dem Fremden hereingelegt und ins Unglück gestürzt worden waren. Er grämte sich sehr, dass er kein Vertrauen zu seiner Frau hatte und sie deshalb für immer verloren hatte. Vor lauter Gram starb er bald darauf. Und auch alle ihre niedlichen Kinder starben, eins nach dem anderen. Schließlich verfiel auch das kleine, schöne Schloss. Ja, man weiß nicht einmal mehr, wo es gestanden hat. Nur diese Geschichte ist geblieben! 


gezeichnet von Lisa Berg

 
Sagen, Mythen und Legenden aus dem Harz, Bd. 3
Bernd Sternal (Autor), Lisa Berg (Autor + Zeichnungen)
Sagen, Mythen und Legenden - Band 3Unser dritter Band „Sagen, Mythen und Legenden“ unternimmt, wie seine Vorgänger, eine literarische Reise quer durch die Harzregion. Auch diesmal wird wieder von den Menschen der Region, von geschichtlichen Ereignissen, von der vielschichtigen Landschaft und von unerklärlichen Ereignissen und Begegnungen erzählt. Wir möchten bei der Lektüre Ihre Phantasie noch mehr anregen, denn die ist bei Sagen ein unentbehrliches Instrument. Daher hat die Illustratorin, nach Möglichkeit, die jeweiligen Handlungsorte, seien es Gebäude, Felsformationen o.a. in den Illustrationen noch intensiver bildlich dargestellt. Lassen Sie sich erneut entführen in eine alte, längst vergangene Zeit und freuen Sie sich schon auf den nächsten Band.
Gebundene Ausgabe: 29,90 €
148 Seiten mit 47 farbigen Illustrationen

Taschenbuch: 14,99 €
148 Seiten mit 47 schwarz-weiß Illustrationen

 
 
   

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