Sagen Startseite

SUCHMASCHINE

Harzer Ortssagen
Alexisbad
Altenau I 
Altenau II
Bad Harzburg
Bad Lauterberg I
Bad Lauterberg II
Ballenstedt
Benneckenstein
Bielen
Blankenburg
Bleicherode
Breitenstein
Clausthal - Zellerfeld
Danstedt
Deersheim
Ditfurt I
Ditfurt II
Drübeck
Duderstadt
Elbingerode
Elend
Ellrich I
Ellrich II
Friedrichsbrunn
Gernrode
Goslar
Güntersberge
Halberstadt I
Halberstadt II
Harzgerode
Hasselfelde
Herzberg I
Herzberg II
Ilfeld
Ilfeld - Kloster
Ilsenburg
Langelsheim
Lerbach I
Lerbach II
Mägdesprung
Meisdorf
Neinstedt
Neustadt
Osterode
Quedlinburg
Rübeland
Scharzfeld
Schwiegershausen (Osterode)
Seesen
St. Andreasberg
Stangerode
Stapelburg
Stecklenberg - Stecklenburg
Stecklenberg - Lauenburg
Steina
Stolberg I
Stolberg II
Straßberg
Thale
Treseburg
Vienenburg
Wasserleben
Wernigerode I
Wernigerode II
Wildemann

Geschichtssagen
Landschaftssagen
Bergmannssagen
Volksglaube
Neu! Venediger-Sagen
 

Harz - Urlaub
Flora und Fauna
Ausflugsziele
Highlights
Kultur
 

Impressum
Datenschutz
 

Titel

Bei dem Kloster Ilfeld zur linken Hand, gleich bei dem Harzfahrwege, steht auf einem hohen Berg ein starker Stein hervor, der in seiner Mitte eine enge und schmale durchgehende Höhle hat und das Nadelöhr genannt wird. Wenn die Knechte aus Nordhausen und den umliegenden Orten zum ersten Male in den Harzwald hinter Ilfeld nach Brennholz fahren, so müssen sie mit großer Müh und Beschwerde dreimal durch dieses Nadelöhr kriechen und werden dazu noch beim Ein- und Auskriechen von ihren Kameraden mit Peitschenhieben wacker geschlagen. Wollten sie diese Kurzweil nicht ausstehen, so müssen sie sich mit Geld los kaufen.

Grafik von Lisa BergVom Ursprung dieses Steines erzählt die nachfolgende Sage: In dem festlichen Heertale lebte auf seiner Burg Graf Ilger von Hielstein und bewachte den Eingang ins Gebirge, den man später die „Ilfelder Pforte" genannt hat. Ohne Unterschied beraubte und mordete er, was er vor seiner Raubfeste erspähte und keiner, der über die Straße zog, war seines Lebens sicher.

Auf allen Gipfeln der Berge, die hier steil und schroff emporragen und die das Volk nach ihrer Form den Gänseschnabel, den Mönch- und Brotstein benannt hat, lauerten Wächter des Grafen und taten kund, wenn eine Beute nahe war. So zog auch einstmals Graf Konrad von Beichlingen, ein Sohn des Grafen Otto von Rortheim, mit einer Schar Reisender durch diese Waldungen zum Erbe seiner Väter. Da brach unvermutet der Raubritter aus seiner Burg hervor und tötete den Edlen von Beichlingen mit seiner ganzen Mannschaft, dass auch nicht einer entkam, um die Tat zu verkünden.

Aber kaum war diese Untat geschehen, so erhoben sich, überdrüssig der vielen bösen Taten, die da über ihren Häuptern verübt wurden, die Berggeister und Kobolde aus ihren Klüften und Felshöhlen, wälzten ungeheure Felsblöcke in das Tal, trieben den Bach Behre aus den Ufern, so dass Ilgers und seiner Leute Besitzungen gänzlich überschwemmt wurden. Alle Wege waren versperrt, nur eine Öffnung hatte sich in einem gewaltigen Felsen gebildet, ähnlich einem Nadelöhr, durch das man hindurch kriechen musste, um auf die andere Seite des Tales zu gelangen.

Ilger gelobte, zur Büßung seiner Sünden, an dem Orte, wo er Konrad erschlagen hat, ein Kloster zu erbauen. Alsbald beruhigten sich die Geister des Gebirges und der Fluss ging ruhig wieder in sein Bett zurück. Ilger hielt Wort und stiftete das Kloster Ilfeld. Der Felsen aber, der „Ilfelder Nadelöhr“ genannt wurde, blieb an seinem Platz. Und zur Erinnerung an diese Begebenheit wurde der zu Anfang geschilderte Brauch eingeführt.


gezeichnet von Lisa Berg

 
Sagen, Mythen und Legenden aus dem Harz, Bd. 1
Bernd Sternal (Autor), Lisa Berg (Autor + Zeichnungen)
Sagen, Mythen und Legenden - Band 1Mythen, Sagen und Legenden prägen den Harz wie kaum etwas anderes, wir begegnen ihnen auf Schritt und Tritt. Sie berichten von geschichtlichen Ereignissen oder einfach nur vom Leben der Menschen. Sie entstanden zu Zeiten, wo Schreiben und Lesen Adel und Kirche vorbehalten waren. Darum wurden sie mündlich überliefert, von Generation zu Generation.

Wir haben sie gesammelt, ihnen ein modernes Kleid geschneidert und sie farbig illustriert. Um sie zu erhalten und weiter zu überliefern, denn leider sind Erzählstunden nicht mehr all zu modern. Vielleicht gefallen ihnen ja unsere Harzer „Geschichten“ aus alter Zeit und sie erzählen sie ihren Kindern und Enkeln weiter?

Gebundene Ausgabe: 29,90 €
148 Seiten mit 59 farbigen Illustrationen

Taschenbuch: 14,99 €
148 Seiten mit 59 schwarz-weiß Illustrationen

 
 
   

Copyright by Sternal Media