Welch ein Zufall! Der größte Widersacher des gefürchteten Grafen Albrecht II. von Regenstein hieß auch Albrecht II. und war Bischof von Halberstadt. 

An Weihnachten des Jahres 1347 erstürmte der Regensteiner Graf Halberstadt und führte damit seinem Feind und Namensvetter eine große Schmach zu.

Der Bischof hatte einen kühnen und tapferen Kriegshauptmann mit Namen Rudolf von Dorstadt, der dem Regensteiner Grafen schon oft großen Schaden zugefügt hatte. Graf Allbrecht wollte bei seiner Halberstadt-Erstürmung seinem Angstgegner und gefürchtetem Feind unbedingt habhaft werden.

Sein Vorhaben war aber nicht von Erfolg gekrönt, worauf er der Graf lautstark verkündete, dass er von Dorstadt an den nächsten Baum hängen wolle, sobald er ihn in die Hände bekommen würde. Das war nun die schmachvollste und ehrabschneidendste Drohung, die gegenüber einem Edelmann ausgesprochen werden konnte. Hauptmann von Dorstadt erwiderte darauf folgendes: „Wie, Graf, wenn es dir widerführe?“.

Die Zeit strich dahin und eines Tages stießen die beiden Erzfeinde im Feld aufeinander. Der Hauptmann war dem Grafen im Kampf überlegen und nahm ihn gefangen. Als er ihn dann an einen Baum hängen wollte, so wie es ihm verkündet war, fand er keinen. Da nahm er sein Schwert und erschlug den Grafen. Dann rammte er einen Spieß in die Erde und hängte den toten Grafen so daran, als wäre er aufgehängt worden. So musste Graf Albrecht II. von Regenstein erleiden, was er seinem ärgsten Feind großmäulig angeboten hatte.