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Es war das Jahr 989 des Herrn. Kaiserin Theophanu verwaltete für ihren Sohn Otto das junge deutsche Reich und Quedlinburg war zu einer der Reichsmetropolen geworden. Es war Hochsommer und vor den Stadtmauern von Quedlinburg waren die Bauern mit der Ernte beschäftigt. Sie hatten viel zu tun, denn Stadt und Stift wollten versorgt sein. 

Bauer Frieder war mit seinen Knechten und Mägden dabei das Korn zu schneiden, als dunkle Wolken heranzogen. Es war sommerlich heiß und man beeilte sich ganz besonders die Ernte zu sichern, denn hochsommerliche Gewittergüsse konnten viel Schaden anrichten. Aus der Ferne waren schon die Donnerschläge zu hören und auch die Blitze zuckten bereits am Himmel. Schwarze, bedrohlich wirkende Gewitterwolken zogen tief über ihre Köpfe.

Grafik von Lisa BergWie aus dem Nichts öffneten sich plötzlich die Wolken und Mengen von Fischen aller Art prasselten auf das Getreidefeld und auf die Köpfe der Bauern. Erschreckte Blicke trafen sich und es kam Entsetzen auf. Fischregen – das konnte nur ein Zeichen, eine Botschaft Gottes sein. Panikartig verließen Bauer Frieder und seine Helfer das Feld und suchten Unterschlupf in ihren armseligen Hütten.

Als das Gewitter vorbeigezogen war, wagten sich die Bauern wieder aufs Feld. Die vielen Fische lagen immer noch dort, sie waren zwar alle tot aber noch frisch und allemal gut, um die hungrigen Mägen zu füllen.

Das war der Fischregen von Quedlinburg, der in die Annalen einging.

Dieses Ereignis, das über die Jahrhunderte überlieft wurde, veranlasste die Autoren des ersten deutschsprachigen „Naturbuch“ von 1356 zu einem Erklärungsversuch für dieses mystische Ereignis. Man glaubte nicht mehr an göttliche Zeichen. Aber die Hypothese, dass mit der starken Verdunstung von Gewässern im Hochsommer auch Fischlaich mit aufsteigt und dann in den Wolken die Fische schlüpfen und heranwachsen, bis sie auf Grund des zu Großen Gewichts zurück auf die Erde fallen, klingt aus heutiger Sicht recht einfallsreich und witzig.

Da Fischregen immer mal wieder auf dieser Welt auftreten, kennt man heute auch die Ursachen dieses wundersamen Erscheinung: Wenn zwei unterschiedlich warme Luftmassen aufeinander treffen, kann es zu sogartigen Luftbewegungen kommen, sogenannten Windhosen. Auf Wasserflächen können so Wasserhosen entstehen, die alles aufsaugen und in große Höhen transportieren. Lässt die Sogwirkung nach, fallen die Gegenstände, in diesem Fall Fische, wieder vom Himmel.

So könnte es auch in Quedlinburg im Jahr 989 gewesen sein!


gezeichnet von Lisa Berg

 
Sagen, Mythen und Legenden aus dem Harz, Bd. 3
Bernd Sternal (Autor), Lisa Berg (Autor + Zeichnungen)
Sagen, Mythen und Legenden - Band 3Unser dritter Band „Sagen, Mythen und Legenden“ unternimmt, wie seine Vorgänger, eine literarische Reise quer durch die Harzregion. Auch diesmal wird wieder von den Menschen der Region, von geschichtlichen Ereignissen, von der vielschichtigen Landschaft und von unerklärlichen Ereignissen und Begegnungen erzählt. Wir möchten bei der Lektüre Ihre Phantasie noch mehr anregen, denn die ist bei Sagen ein unentbehrliches Instrument. Daher hat die Illustratorin, nach Möglichkeit, die jeweiligen Handlungsorte, seien es Gebäude, Felsformationen o.a. in den Illustrationen noch intensiver bildlich dargestellt. Lassen Sie sich erneut entführen in eine alte, längst vergangene Zeit und freuen Sie sich schon auf den nächsten Band.
Gebundene Ausgabe: 29,90 €
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