Ende des 15. Jahrhunderts stand dem Stift in Walkenried ein Abt mit Namen Johann VII. vor. Zwischen dem und einem Ritter Mitschefal kam es angeblich 1481 zu großen Streitigkeiten wegen der Jagd und der Ritter musste durch die Mönche viel Ungemach erleiden. Der Ritter beschloss daher, sich an den Mönchen zu rächen. Er gab bei dem Schmied Heinrich Wintzingerode ein eisernes Halsband mit verborgenem Schloss und vielen Stacheln an der Innenseite in Auftrag. 

Der Schmied hatte ein solches Halsband schon zum Verderben eines Grafen von Mansfeld gefertigt.
Nachdem der Ritter das Halsband erhalten hatte, lauerte er dann im Klosterwalde auf seine Rache. Es dauerte nicht lange und der Förster kam des Weges. Mitschefal ergriff den Förster, der auch ein Mönch war, legte ihm das Halsband an und schickte in zurück ins Kloster.

Unter schrecklichen Qualen kam der Unglückliche nach Walkenried. Schon von weitem hörten die Mönche das schmerzerfüllte Geschrei ihres Bruders. Sie eilten sofort herbei und versuchten mit aller Mühe das Halsband zu lösen, aber das Schloss wollte sich nicht öffnen lassen.

Der Hals des Geschundenen schwoll an und da er weder Essen noch Trinken konnte, schafften ihn seine Brüder in die Klosterschmiede. Nach einem langen Gebet in der Klosterkirche kniete der Mönch nieder und legte seinen Kopf auf den Ambos. Der Schmied nahm seinen großen Hammer und schlug damit auf das Halsband. Das Schloss sprang auf, aber der Mönch war tot.

Die Mönche trauerten sehr um ihren dahin geschiedenen Bruder und hängten das Halsband, als sichtbares Zeichen, in der Kirche auf. Die Frau des Ritters aber gebar kurz darauf ein Kind mit einem ganz monströsen Hals, welches aber am dritten Tag nach der Geburt schon wieder verstarb.

gezeichnet von Lisa Berg