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Titel

Hoch über dem Dorf Stecklenberg, im rauschenden Wald, liegt die einstmals so stolz und kühn dreinschauende Lauenburg. Nur noch ein verfallener Bergfried und eingefallene Mauern zeugen von der Pracht, die längst vergangen ist. Der Sage nach blüht dort einmal im Jahr, in einer klaren Vollmondnacht, um die Mitternachtsstunde, eine blaue Blume, liliengleich und leuchtend, wie sie noch nie das Auge eines Menschen sah. Man sagt, sie verschwindet so plötzlich wieder, wie sie aus dem Boden geschossen ist.
In ferner Zeit soll sich folgendes zugetragen haben: Einst lebte der grausame Ritter Albrecht auf der Lauenburg. Ihm mangelte es an nichts, er besaß Vieh und Gesinde und war unermesslich reich. Nur eines fehlte ihm zu seinem Glück – ein schönes Weib.

Im Tal, abgelegen vom Dorf, lebte eine arme aber reine und sittsame Bauerswitwe mit ihrer Tochter in einer kleinen Hütte. Die Schönheit der holden Jungfrau war so überwältigend, dass ein jeder sie begehrte. Doch die Bauerswitwe behütete ihre Tochter wie einen Schatz.

Grafik von Lisa BergEines Tages kam Albrecht bei einem Ausritt an der kleinen Hütte der Bauerswitwe vorbei, als er die Schönheit erblickte. Sofort beschloss er: „Die soll die Meine werden“, stieg vom Pferd und näherte sich der ahnungslosen Schönen. Als sie Albrecht bemerkte, der sie gerade greifen wollte, schrak sie auf und schrie um Hilfe. Gleich eilte die Bauerswitwe herbei und jagte Albrecht mit Schimpf und Schande davon.

Doch Albrecht ließ sich von seinem Begehr nicht abbringen. Und weil die Bauerswitwe das befürchtete, beschloss sie, ihre Tochter in Sicherheit zu bringen. Am nächsten Tag brachte sie das arme Mädchen in ein nahe gelegenes Kloster. Vor dem Tor des Klosters nahm die Mutter ihr Kind noch einmal in den Arm, legte ihr die Ordenstracht an, küsste ihre Stirn und...

Doch was war das? Plötzlich sprengte Albrecht auf seinem Pferd daher, riss die Jungfrau aus den Armen der Bauerswitwe, zog sie gewaltsam auf sein Pferd und eilte mit ihr davon. Angekommen auf der Lauenburg, lag die Arme nun zitternd und ahnend was ihr geschehen wird, auf dem Rücken des Pferdes, sie flehte Albrecht an, noch einmal beten zu dürfen. Albrecht gewährte ihr diesen Wunsch und ließ sie vom Pferd steigen.

Die schöne Jungfrau sank auf die Knie, erhob die Hände gen Himmel und flehte: „Himmelsgöttin, hilf mir armen Geschöpf“. Albrecht erschrak, denn im gleichen Augenblick sank sie tot zu Boden und verwandelte sich in eine blaue Blume.


gezeichnet von Lisa Berg

 
Sagen, Mythen und Legenden aus dem Harz, Bd. 1
Bernd Sternal (Autor), Lisa Berg (Autor + Zeichnungen)
Sagen, Mythen und Legenden - Band 1Mythen, Sagen und Legenden prägen den Harz wie kaum etwas anderes, wir begegnen ihnen auf Schritt und Tritt. Sie berichten von geschichtlichen Ereignissen oder einfach nur vom Leben der Menschen. Sie entstanden zu Zeiten, wo Schreiben und Lesen Adel und Kirche vorbehalten waren. Darum wurden sie mündlich überliefert, von Generation zu Generation.

Wir haben sie gesammelt, ihnen ein modernes Kleid geschneidert und sie farbig illustriert. Um sie zu erhalten und weiter zu überliefern, denn leider sind Erzählstunden nicht mehr all zu modern. Vielleicht gefallen ihnen ja unsere Harzer „Geschichten“ aus alter Zeit und sie erzählen sie ihren Kindern und Enkeln weiter?

Gebundene Ausgabe: 29,90 €
148 Seiten mit 59 farbigen Illustrationen

Taschenbuch: 14,99 €
148 Seiten mit 59 schwarz-weiß Illustrationen

 
 
   

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