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Titel

Bei Lerbach lebte vor langer Zeit ein Mann, der träumte immer wieder das Gleiche. In seinen Träumen sagte ihm immer eine geheimnisvolle Stimme, er solle auf seine Wiese gehen und dort fleißig graben, wo sie am unfruchtbarsten ist, dort würde er einen reichen Schatz finden. Eines Morgens im Frühjahr, er hatte wieder diesen Traum geträumt, nahm er seinen Spaten, ging auf seine Bergwiese zu der Stelle, wo fast nichts wuchs und begann zu graben. Fleißig und arbeitsam wie er war, grub er drei ganze Tage auf seiner Wiese.

Aber er Fand nichts, was auch nur einen Heller wert war! Da wurde er der Arbeit überdrüssig und rief ärgerlich: „Warum soll ich meine Wiese umgraben und dann wächst kein Halm Gras mehr darauf!“. Da vernahm er unter seinen Füßen Geräusche, bekannte und unbekannte. Zum Einen war es ein zorniges Brummen und Fluchen, zum Anderen ein Geklapper, dass dem ähnlich war, wenn der Steuerbeamte den kleinen Geldbeutel auf den großen Holztisch ausschüttet. Aber er mochte nicht mehr weiter graben und ging nach Hause. In der Nacht aber träumte er, seine ganze Wiese sei ein blühendes Flachsfeld.

Grafik von Lisa BergAls der Mann aufwachte, ging ihm sein neuerlicher Traum durch den Kopf. Und er dachte bei sich, jetzt hast du drei Tage geschuftet, nun kommt es auf einen weiteren auch nicht mehr an. Er ging auf seine Wiese, grub noch ein weiteres Stück um, so wie er es geträumt hatte und besäte die zum Acker gewordene Wiese mit Leinsamen. Schon bald ging seine Saat kräftig auf, Ende Mai blühte der Flachs und im Juni gab es eine äußerst reiche Ernte.

Der Mann war glücklich, hatte er sich doch nun aller seiner Nöte entledigt. Schon im Herbst begann er seine ganze Wiese umzugraben und daraus ein Feld zu machen. Es war schwerste körperliche Arbeit, aber sie Zahlte sich aus. Im nächsten Frühjahr besäte er seine ganze, ehemalige Wiese mit Leinsamen und er bekam eine so reiche Ernte, wie es sie nie zuvor im Harz gegeben hatte. So grub er Jahr für Jahr seine Wiese um, besäte sie, erntete und würde ein wohlhabender und anerkannter Mann.  

Aber auch er musste von dieser Welt gehen. Seine Kinder waren nicht so fleißig und strebsam wie ihr Vater und wollten nicht länger die Wiese umgraben. Und so liegt der reiche Schatz noch immer unter der Wiese bei Lerbach. Da heute dort keiner mehr die Wiesen umgräbt, wird er dort wohl auch noch ewig dort liegen bleiben.   


gezeichnet von Lisa Berg

 
Sagen, Mythen und Legenden aus dem Harz, Bd. 4
Bernd Sternal (Autor), Lisa Berg (Autor + Zeichnungen)
Sagen, Mythen und Legenden - Band 4Unser vierter Band schließt nahtlos an die Sagen, Mythen und Legenden der drei vorherigen Bände an. Es ist schon erstaunlich, wie viele dieser literarischen Relikte die Zeit überdauert haben. Das zeugt davon, wie wichtig es den Menschen in alter Zeit war, diese „Geschichten“ für ihre Nachwelt zu erhalten. Heute, in unserem Informationszeitalter, ist es eher unüblich noch Geschichten zu erzählen oder vorzulesen. Daher sind viele der alten Überlieferungen auch weitgehend in Vergessenheit geraten. In diesem und den noch folgenden Bänden werden wir sie wieder zum Leben erwecken – natürlich wie gewohnt, mit wunderschönen Zeichnungen von Lisa Berg. Übrigens, zahlreiche dieser Harzer Sagen, Mythen und Legenden waren auch Inspiration für einige bekannte Volksmärchenautoren wie die Brüder Grimm, Ludwig Bechstein, Ernst Moritz Arndt und Hans Christian Andersen.
Gebundene Ausgabe: 29,99 €
144 Seiten mit 56 farbigen Illustrationen

Taschenbuch: 14,99 €
144 Seiten mit 56 schwarz-weiß Illustrationen

 
 
   

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